Donnerstag, 3. Mai 2012

Die Aussichten - wolkig

Was ist der Hype-Begriff in Sachen Internet und Computer in diesem Jahr? Richtig. Cloud und Cloudcomputing. Clouds überall und eigentlich viel zu viele für eitel Sonnenschein. Ein paar Clouds im Vergleich, welche es überhaupt gibt, was sie bringen und wie man sie richtig nutzt, habe ich hier in diesem Artikel zusammengestellt.

Cloud's - Die Wolken kommen.


Die Clouds sind nicht neu und dennoch zur Zeit der Hype schlechthin. Kaum ein Magazin, welches sich nicht damit befasst und ständig kommen neue Anbieter mit Cloudangeboten hinzu. Doch was sind Clouds eigentlich?

Die Definition für Anfänger ist einfach: Clouds sind, meist kostenlose, Speicherplätze im Internet für Bilder, Dateien und Videos, welche abhängig vom Anbieter unterschiedlich groß sein können. Ähnlich einer Festplatte auf dem Computer, kann man dort entsprechende Daten ablegen.

Der entscheidende Vorteil dieser Clouds: Man hat von jedem Punkt der Welt Zugriff auf seine abgelegten Daten und kann diese auch so Freunden, Bekannten und Familie zur Verfügung stellen, indem man einen Link zu entsprechend angelegten Ordnern oder Dateien versendet. Dateien können vom Rechner mit Internetanschluss sofort in die Cloud hochgeladen werden und von einem anderen Rechner wieder aufgerufen werden. Ideal, wenn man den eigenen Rechner im Urlaub nicht dabei hat und die Speicherkarte des Fotoapparates schnell in einem Internetcafe leeren möchte. Karte rein, einloggen, hochladen, abmelden, raus aus dem Cafe und die leere Karte weiter vollknipsen.

Die älteste Cloud, die ich beispielsweise nutzte, war die von Microsoft Live. Der sogenannte Sky-Space ist an das MSN-Netzwerk gekoppelt und wird jedem Nutzer kostenlos für Bilder und Dokumente zur Verfügung gestellt. Die Anmeldung erfolgt hier über die Live-Mailadresse, welche auch für das MSN-Netzwerk genutzt wird. Wobei von Nutzung bei mir dort keine Rede sein kann, da ich MSN nicht mehr verwende und alle Ordner und Bilder zwischenzeitlich gelöscht habe. Aber grundsätzlich ist die Idee sehr gut. Zusätzlich bietet Microsoft eine Onlineversion seiner Office-Software an, welche es ermöglicht, schnell mal ein Word-Dokument oder eine Tabelle zu erstellen, ohne dass man die Office-Suite installiert haben muss.

Diverse Anbieter tummeln sich inzwischen auf dem Markt, die mit kostenlosen und Premium-Angeboten um die Nutzerschaft buhlen. Zählt man alle zusammen, wäre der Internethimmel extrem bewölkt. Unter den Anbietern tummeln sich Start-Ups aus den USA wie auch etablierte Anbieter aus Deutschland.
Die bekanntesten Clouds oder auch Cloudspaces oder Clouddrives sind natürlich die von Microsoft und die von Apple. Letztere zeichnet sich dadurch aus, dass sie automatisch auf alle Geräte die hochgeladenen Dateien synchronisieren kann. Dazu benötigt man lediglich ein iPhone, ein iPad, einen Mac und ein Mac-Book. Gut. Das hat nun nicht jeder und trotzdem gehört die iCloud zu den Besten Clouddiensten weltweit. Selbst die Telekom bietet einen kostenlosen Cloudspeicher für T-Home Kundschaft an. Der Vorteil hier: Man kann die Bilder auch am Fernseher betrachten und von gängigen Smartphones direkt hochladen. Seit knapp einem Jahr bietet Canonical für Nutzer des Betriebssystems Ubuntu eine Cloud mit der Bezeichnung Ubuntu One an, die sich einfach in Ubuntu und auch Windows integriert und Dateispeicher auf 5GB Space zur Verfügung stellt.

Neueste Cloud ist der Drive von Google. Eine Cloud, auf die ich als bekennender Google-Fan eigentlich schon seit Jahren gewartet habe. Das es eine Cloud von Google geben wird war schon länger klar. Zeitgleich mit der offiziellen Ankündigung von Google machte der Internetgigant seinen Drive auch gleich auf. Der Drive integriert sich in Google-Docs und kann mit dem Mailaccount von Google auch Dokumente wie Text- und Tabellendokumente erstellen. Selbst Präsentationen wären möglich. MS-Office habe ich selbst als Vielschreiber schon lange nicht mehr funktionsfähig gesehen. Selbst mein letztes E-Book wurde direkt in Google-Docs geschrieben.

Kostenlose Clouds bieten fast immer mindestens 5GB freien Speicher. Diese Menge an Speicherplatz reicht für tausende Bilder und Musikdateien, hunderte Videos und mehr. Größere Volumina sind upgradepflichtig. Meist kosten diese Premium-Accounts dann 5 bis 10 Euro im Monat. Ob man diese nun braucht oder ob der Anbieter diese überhaupt zur Verfügung stellt, muss jeder für sich selbst herausfinden.
Mehr Speicher bietet der Anbieter Box.com. In der kostenlosen Version stehen 5GB zur Verfügung. Loggt man sich mit einem Smartphone mit Android direkt über das Telefon ein, werden aus den 5GB sage und schreibe 50GB. Wer 50GB hat, kann kostenlos Freunde zu diesem Clouddienst einladen, welche nun auch 50GB erhalten. Genug für alles, was man in irgendeiner Weise speichern muss.


Der Nachteil von Clouds:
Je mehr externe Spaces man benutzt, desto mehr muss man darüber nachdenken, wo man was lässt. Sucht man ein bestimmtes Bild muss man sich unter Umständen bei verschiedenen Diensten erst einloggen und suchen. Zudem haben Sie die Dateien nicht mehr lokal parat. Manch einer mag das gar nicht und hätte alle Bilder, Musik oder Textdokumente - besonders wichtige Briefe - lieber auf einem USB-Stick oder einer externen Festplatte. Wer so empfindet, sollte die Finger davon lassen. Selbst in meinen Clouds befinden sich nur Dokumente, deren Verlust nichteinmal ärgerlich wäre.



Tipps für Ihre Cloudnutzung


  • Wählen Sie Ihren Cloudspace mit Bedacht. Brauchen Sie wirklich einen Cloudspace? Wählen Sie dabei vielleicht den Anbieter Ihres Vertrauens nach der möglichen Nutzungshäufigkeit anderer Anwendungen. Wer Googlemail benutzt, kommt ideal mit dem Drive zurecht, wer Videos und größere Programme hochladen möchte, ist bei Box gut aufgehoben. 
  • Benutzen Sie ein wirklich sicheres Passwort. Das Wort "Passwort" ist übrigens das meistverwendete Passwort der Welt und keine gute Idee. Ideal und recht sicher sind Kombinationen aus Groß- und Kleinschreibungen mit Zahlen und Sonderzeichen (falls letztere erlaubt). 


  • Stellen Sie die Sichtbarkeit der Ordner und Dateien, gerade bei Cloudspaces in SocialNetworks, immer auf Privat. Das bedeutet, dass nur diejenigen Dateien sehen können, denen Sie das mit dem entsprechendem Link zu den Dateien erlauben. 


  • Persönliche Dokumente sind in der Cloud nicht gut aufgehoben. Ein gestohlener Rechner aus dem Auto oder zu Hause, mit den gespeicherten Passwörtern im Browser, könnte dem Dieb schnell Zugang zum Space ermöglichen und das geht oft schneller als man selbst daran denkt, das Passwort auch dort zu ändern. 
  • So richtig Private Fotos und Videos haben in SocialNetworks und natürlich auch in Clouds auch nichts zu suchen. Auch wenn Cloudspeicher oft eine gesicherte Internetverbindung benutzen, kann das Passwort oft von Dritten manuell erraten werden. Von bösen Menschen werden auch oft Bots eingesetzt, die das schnell erledigen können. 

Viel Spaß in Ihrer Cloud wünscht... 

//O.F.