Freitag, 21. März 2014

Windows XP - Die Alternativen aus der Linux-Welt

Die Anwender von Windows XP wissen es längst. Alternativen müssen her, wenn man nach dem April 2014 noch halbwegs sicher im Netz surfen will. Hier zeigen wir Alternativen aus der großen Linux-Welt, die dem XP-User vor nicht allzu große Hürden stellen und optisch sowie leistungsstechnisch auch die Rechner wieder auf Vordermann bringen können.

Die Linux-Alternativen zu XP - Mint & Co


Am 08.04.2014 beendet Microsoft offiziell die unterstützung für das älteste, noch verbreitete und benutzte Betriebssystem Windows XP. Kein Support mehr für XP bedeutet auch, keine Patches und Bugfixes mehr, die XP nach der Aktualisierung von Drittanbieterprogrammen wieder auf Vordermann bringen. Das bedeutet im Klartext, dass mit jedem verstrichenen Tag nach dem Supportende auch die Gefahr eines unsicheren Betriebssystems akuter wird.

Alternativen, besonders für ältere Rechnersysteme ohne DualCore-Prozessor oder mit wenig Arbeitsspeicher gibt es nur in der Linux-Welt. Während schon das Wort vor ein paar Jahren noch für Unmut, Abneigung und Worten wie "Teufels-Hacker-Zeug" sorgte, ist es inzwischen eine echte Alternative zum in die Jahre gekommenen Windows XP.

Ältere oder schwächere Rechner benötigen oftmals die 32-Bit-Version als Betriebssystem. Mit 64Bit können sie selten etwas anfangen. Besonders schwachbrüstige Geräte benötigen sogar die X368-Version. Diese bieten fast alle Linux-Distributionen für ihr System an und somit hat man vom Start weg schon mal die besten Voraussetzungen für einen effektiven und problemlosen Umstieg.

Hier wollen wir kurz einige Varianten von linuxbasierenden Betriebssystemen vorstellen und kurz erläutern, was man als Alternativsoftware zu Word, Excell und Windows Media Player verwenden kann.

1. Ubuntu 
Glaubt man den Veröffentlichungen im Netz, gehört Ubuntu zu den beliebtesten Distributionen und ist mit über 20 Mio Anwendern weltweit sehr weit verbreitet. Es ist leicht zu bedienen und verfügt über eine ähliche Programmleiste wie Windows. Hier nennt der Herausgeber des Betriebssystems, Canonical, diese Unity und man findet sie nicht unten sondern links am Rand und man bekommt sie da auch nicht weg (aber ausgeblendet / ausgeschwenkt wie bei Windows). Dafür kann sie mit wichtigen Programmen als Schnellstartleiste wahlweise bestückt werden. Ebenso beherbergt sie das sogenannte Dash, welches eine interne Suchmaschine darstellt. Programme, Dokumente, Musik und Bilder auf dem Rechner lassen sich hier genauso schnell suchen und finden, wie über das Dateiverzeichnis.
Ubuntu besitzt in Deutschland eine sehr große Community und eines der größten Ubuntu-Foren weltweit, in dem man bei Bedarf und Problemen gerne willkommen ist. Ein eigenes SoftwareCenter bietet dem Anwender zigtausend-Programme und Tools um die Arbeit noch effektiver zu gestalten.

Das Betriebssystem Ubuntu gibt es kostenlos und ist während der Installation in über 60 verschiedene Sprachen einstellbar. Alle nötigen Treiber sind bereits an Bord und jede Menge Programme, die man für den sofortigen Start benötigt, gibt es gleich von Hause aus dazu.  Ubuntu aktualisiert sich alle 6 Monate in eine neue Version und in regelmäßigen Abständen auch in Langzeitunterstützungsversionen, die über 5 Jahre mit allen relevanten Updates versorgt werden.

2. Linux Mint
Hier ist die echte Alternaive für ältere PC-Systeme und Notebooks. Linux Mint mit seinen, nach Frauennamen bezeichneten Versionen (aktuell Petra), bietet die größte installierbare Auswahl an Desktopoberflächen. Fast immer hat Linux Mint am unteren Rand ein starres Panel, in dem Programme abgelegt werden können oder Erweiterungen die Nutzung noch effektiver machen. Für XP-User ist die Eingewöhnung recht leicht. Die ein-und-ausblendbare Leiste wie bei Windows oder Ubuntu fehlt. Dafür ist es aber auch nicht so grafiklastig und kann gerade schwache Rechner mit der XCFE oder KDE-Variante zu ungeahnten Leistungssprüngen verhelfen. Es kann zum Beispiel schon mit der umfangreichen Cinamon-Oberfläche auch auf Rechnern mit 512MB Arbeitsspeicher und sehr schwacher Onboard-Grafikkarte installiert werden und läuft stabil und schnell. Natürlich kann wahlweise auch jede andere Desktopoberfläche nachträglich zum System hinzugefügt werden.
Auch Mint ist kostenlos erhältlich und bietet nach der Installation die Möglichkeit, gewünschte Sprachdateien zu downloaden. Versionen werden meist regelmäßig durch bessere ersetzt aber in jedem Falle immer ausreichend mit Systemcode-Verbesserungen versorgt. Auch hier gibt es ein SoftwareCenter mit ausreichend Programmen aus der OpenSource-Welt. Mint wird in OEM (Erstinstallation von Herstellern), no-codec (ohne Treiber für geschützte Dateiformate) und als vollständige Version angeboten.      

3. Mageia 
Eine sehr junge Distribution,  mit einer sogenannten KDE-Oberfläche, ist Mageia. Jung ist hier eigentlich auch nicht richtig, denn Mageia basiert auf dem früheren Mandriva. Es ähnelt sehr stark dem XP und sollte so den Einstieg in die Linux-Welt sehr einfach machen. Verschiedene Desktop-Oberflächen können installiert werden und von der Systemperformance lässt es keine Wünsche offen. Es läuft stabil und Software gibt es in der Linux-Landschaft fast wie Sand am Meer.
Wie bei allen Linux-Versionen üblich, funktioniert der Support der Hardware fast immer von Anfang an. Schon nach der Installation funktioniert der Ton, Zeigegeräte und andere Eingabegeräte. Ebenfalls werden Netzwerkschnittstellen sofort erkannt und müssen nicht umständlich über eine Treiber-CD (wie bei Windows) nachinstalliert werden. Selbst Webcams werden zu 99% sofort erkannt. Mageia kann eine Alternative zur Alternative sein, wenn man sich nicht an die Platzhirsche Ubuntu und LinuxMint heranwagen möchte.

Weitere Alternativen: 
4. ubuntubasierend -  Kubuntu
5. ubuntubasierend -  Xubuntu
6. Fedora
7. Arch-Linux
8. RedHat
9. Gentoo
10. Knoppix

Auch diese Versionen bringen von Hause aus schon jede Menge Software und alle notwendigen Treiber mit. Unter Linux-Usern ist die starke Optimierungsmöglichkeit des Desktops sehr beliebt und so können auch unter diesen Versionen die verschiedenen Desktopoberflächen bequem hin- und herinstalliert werden.

Angemerkt sei an dieser Stelle, dass sich Umsteiger nicht über zuviele Details Gedanken machen sollten. Beste Performance und den Einstieg in linuxbasierende Betriebssysteme findet man mit Mint und Ubuntu. Der Rest kommt mit der Zeit. Auch XP wurde nicht in 10 Minuten erlernt.

Software-Alternativen für Ihre neue Linux-Erfahrung

Mircosoft Office Suite -----> LibreOffice Suite ----> vollständige Büroverarbeitung
Office Word               ------> LibreOffice Writer ----> Das Schreibprogramm
Internet                      ------> Firefox, Chrome, Opera und andere auch als Linux-Version
Windows MediaPlayer -----> diverse verfügbar, teilweise erheblich besser
VLC-Player               ------> auch als Linux-Version
Photoshop (1)           ------> Gimp
Photoshop (2)           ------> mit Wine (emulator) gewisse Versionen auch lauffähig
Editor                        ------> Textbearbeitung

Eine sehr ausführliche Liste von Alternativprogrammen erhalten Sie hier


Viel Spaß beim Installieren wünscht

//O.F.