Freitag, 30. November 2012

Und weg oder Facebook als Nabel des Netzes?

Eigentlich unternahm ich bereits mehrere Versuche, mich aus dem Facebook-Netzwerk wieder zu entfernen. Und eigentlich wollte ich es gar nicht haben. Doch nun wurde aus dem Vorhaben ernst und mein Autorenprofil wird umgestaltet. Warum und wohin die Reise diesmal geht, erfahren Sie in diesem Artikel.    

Ich habe gar kein Facebook.

Als Facebook auch auf Deutschland übersprang, stieg ich ein und ziemlich schnell wieder aus. Dann gönnte ich mir eine lange FB-Pause und stieg vor einigen Jahren wieder ein. Letztlich sammelte ich jede Menge Freunde, die ich in der Realität gar nicht hatte und die ich teilweise nicht einmal kenne.

Inzwischen ging mir Facebook aber auch ziemlich auf die Nerven. Ständige Änderungen der Strukturen, der Datenschutzbestimmungen - die längst keine mehr sind -, Postings von diesen sogenannten Freunden und strunzdumme Spieleanfragen. Facebook wurde bei mir zum täglichen Aufreger. Selbst Radiosender stellen inzwischen alles auf Facebook und wollen dort noch mehr Werbung machen. Kein Tag vergeht ohne irgendeine Werbung für eine Facebook-Seite.
Ein Grund, sich das ganze Netzwerk nochmals durch den Kopf gehen zu lassen.


Die Idee hinter Facebook ist ja, dass man seine Aktivitäten mit den sogenannten "Freunden" teilen soll. Ebenso soll man über Aktivitäten der Freunde informiert sein. Gut. Doch wollen meine Freunde wirklich wissen, wo ich gerade bin und was ich mache? Die Antwort auf die Frage gibt die Zahl der Abonnenten, die sich meine Pinnwandeinträge in die eigene Timeline anzeigen lassen wollen. Zugegebenerweise waren es, trotzt zeitweilig mehr als 500 Freunden, nur knapp 10% von denen, die sich meine Postings angetan haben. An dieser Stelle vielen Dank dafür, doch mir war das zu wenig. Zudem ging mir das Foto-Geposte und Lustige-Bilder-Geteile der Freunde auch auf den Keks und verstopfte meine Startseite manchmal gehörig.  

Besonders nervig sind die Spieleanfragen. Mindestens genauso schlimm ist die nicht existierende Möglichkeit, Nachrichten permanent löschen zu können. Für mich ein eklatanter Fehler, den FB sicherlich nie beheben wird. Archivierung ist eben keine Löschung. Unklar ist auch der Verbleib des Inhalts der Nachrichten. Wer hat denn Interesse an der gesammelten Konversation?

Ständig werden einem zudem auch Freunde vorgeschlagen, die man überhaupt nicht kennt, von denen man effektiv keinen Nutzen hat und von denen man garantiert nur wieder Spieleanfragen erhält. Also machte ich mich in den vergangen Tagen daran, die hundert verbliebenen "Freunde" zu löschen und die Seite umzustellen. Von allen Kontakten habe ich sowieso nur mit dreien regelmäßig Kontakt und die Nummer steht bei mir im Telefon und nicht im Internet. Die Klassenkameraden aus Schulzeiten sind inzwischen weit verstreut und verwundert stellte ich fest, dass auch Schüler aus der Parallelklasse mit mir befreundet sein wollten. Mit denen habe ich noch nichteinmal während der Schulzeit zu tun gehabt. Und ganz ehrlich: Meine "Schulfreunde" sind für mich selbst auch so ein Kapitel für sich. Ob ich während der Schulzeit überhaupt welche hatte, weiß ich eigentlich bis heute nicht.

Facebook ist nicht der Nabel des Internet. Leider stellt es sich selbst immer gerne so dar und viele scheinen auch gar nicht anders zu können als damit. Für mich schaffte die Umstellung des Profils sogar noch Platz auf dem Smartphone, da ich 5MB der FB-App für etwas anderes zur Verfügung habe. Das nervige gepinge hört auf und die Flat für das Internet ist auch nicht mehr so wichtig.

Wo geht die Reise denn nun hin?
Das Profil bleibt grundsätzlich erhalten. Doch alle nicht zwingend notwendigen Apps sind gelöscht. Ebenso sind alle Freunde gelöscht und neue Anfragen nicht möglich. Nachrichten sind ebenfalls nicht nötig und im Profil steht auf der Timeline ab dem kommenden Wochenende nur noch der Auszug des RSS-Feed eines jeden geschriebenen Artikels, den ich auch zukünftig dort öffentlich verteilen werde.

Vielleicht kehrt damit etwas mehr Ruhe ein.
//O.F.