Freitag, 21. Oktober 2011

Zum Sturm geblasen

Roland Kaiser sang einmal "Manchmal möchte ich schon mit Dir..." und manchmal möchte ich eigentlich auch. Zum Sturm blasen. Zum Shitstorm. Warum? In diesem Artikel steht's.

Man könnte manchmal wirklich Auswüchse bekommen, wenn man mit Inkompetenz oder auch betrugsverdächtigen Sachen zu tun bekommt. Wenn man zum Beispiel online etwas kauft und der Artikel nicht ankommt oder der Verkäufer einem die Lieferung immer wieder verspricht und dann doch nicht einhält. Früher wollte man bei solchen Fällen immer noch mit der Panzerfaust hinfahren oder in einem Kettenfahrzeug einreiten. Heute reicht es, wenn man einfach zum Sturm bläst. Zum Shitstorm.
Das geht mir auch gerade so, da ich schon wieder seit Wochen auf ein Telefon warte, welches ich in der eBucht für jemanden kaufte und der Verkäufer (Name wird später hinzugefügt) diesen mit fadenscheinlichen Ausreden nicht verschickt. Ein Kreuz mit den Stümpern im Netz und es machte erst gar nicht so den Eindruck. Erneute Versandversprechungen heute und die nicht erfolgten Rückrufe mit der entsprechenden Paketnummer inspirieren mich gerade zu diesem Artikel.
Doch zum windigen Thema zurück.

Der sogenannte Shitstorm ist ein  "engl. Scheißesturm" der sich "nur" auf das Netz beschränkt, aber viel mehr Schaden anrichten kann als eine oben erwähnte Panzerfaust.
Diese Welt ist durch die zunehmende Digitalisierung so einfach und bisweilen auch genial geworden, dass man an alles und jeden auch herankommt. Das gilt, wenn man seine Traumfrau finden will genauso wie ehemalige Schulkameraden und eben auch Firmen, die Waren nicht verschicken oder sonstiges.

Will man nun, so man denn ein Problem mit einem eBay-Verkäufer hat, Druck machen wenn  Strafanzeige und Telefonate keine Wirkung zeigen, kann man als x-beliebiger Internet-User ohne viel Aufwand einen Shitstorm auslösen und für zusätzliche Fakten sorgen, die dem Verkäufer bei zukünftigen Aktivitäten - nicht nur bei ebay sondern auch in der realen Welt - enorm schaden könnten.
Die Möglichkeiten bei ebay sind begrenzt. Käuferschutz via Paypal, wenn man denn damit bezahlt hat und eine schlechte Bewertung - mehr geht leider nicht, doch ....

... das Internet ist eine immens große und kaum noch greifbare Informationsdatenbank. Der große Nachteil dieser Datenbank: Sie ist extrem schnell und sie vergisst nicht.
Ein Tweet, ein Blogartikel wie dieser hier, ein RSS-Feed in entsprechenden Sammelregistern, ein Kommentar auf den unzähligen Gratis-Firmen-Registern und und und. Viele tausend Leser, viele weitere Reaktionen und noch mehr schlechte Publicity. Dazu Printmedien (Zeitungen), die darauf aufmerksam werden und es für alle Ewigkeit auch auf Papier bringen und hunderte Neugierige Menschen, die dann sogar bei der Firma anrufen und und und.

Wer sich nun auch nur halbwegs so gut im Netz auskennt wie ich merkt spätestens jetzt ganz schnell, dass das hier nur die Spitze des Eisberges ist. Man kann es sogar noch viel tiefer treiben und viele Firmen mussten sich so einen Shitstorm aus Communitys schon gefallen lassen. Als Privatperson übersteht man das recht unbeschadet aber mit Kratzern. Als Firma geht ein Shitstorm bis zum wirtschaftlichen Ruin, wenn er denn richtig angefacht ist. Es geht Umsatz verloren, Jobs unter Umständen, Geschäftspartner auf längere Sicht und vieles mehr. Das Image ist ruiniert und nur mühsam mit teuren Werbekampagnen wieder aufzubauen.
Beruflich musste ich mich schon oft mit dem Thema auseinandersetzen und einigen Unternehmen aus der Klemme helfen. Genau wie ich das kann, kann ich das auch andersherum.

Mir ist gerade so, gegen diesen ebay-Verkäufer (Name wird später hinzugefügt) zum Shitstorm zu blasen. Vielleicht zeigt das ja Wirkung.
Ich will zumindest mein Gerät haben, da es a) nicht für mich war und b) für ein wichtiges Projekt gebraucht wird und c) ich bzw. wir lange genug gewartet haben.
Die Firma bekommt vorab ein Fax mit diesem Text um sich etwas einfallen zu lassen, wie das Teil bis morgen Mittag hier auftaucht.

Falls nicht....

...weht vielleicht doch ein etwas stärkerer Wind.

//O.F.

Ein nachträglicher Rabatt oder eine Entschädigung wegen der langen Wartezeit wäre auch nicht schlecht. Der Spendenbutton befindet sich ja an der Seite etwas weiter unten und Paypal macht einem die Überweisung ganz leicht. ;-) Ist doch eine Idee, oder?


Update:

Folgende Nachricht fand ich gerade im Posteingang der eBucht.


Passen Sie mal gut auf.
Ihr Anwalt interessiert mich einen feuchten Kehricht.
Zudem haben Sie den Artikel nicht versendet und eine Straftat damit begangen. Siehe BGB: Betrug, Unterschlagung, etc. Strafanzeige gegen Sie wurde bereits erstattet. Sie erhalten dazu separate Post.
Wenn Ich Sie mit einem Shitstorm überziehen will, mache ich das. Vor Leuten wie Ihnen sollte die Community bei ebay gewarnt werden!

MfG
//O.F.