Mittwoch, 28. März 2012

Facebook für das Geschäft - Teil 2 - gefährlich gut

Facebook kann ein sehr guter und lauffreudiger Motor sein, wenn man es richtig benutzt. Facebook-Fanpages sprießen für jedes noch so kleines Unternehmen aus dem Boden. Doch es birgt auch Gefahren, auf die ich hier in diesem Artikel etwas näher eingehen möchte.

Facebook for business - Teil 2

Wie schon im vorangegangenen Artikel angedeutet, ist Facebook aus der Internetwelt nicht mehr wegzudenken und gerade für Unternehmen - gleich welcher Größe - zu einem wichtigen Kommunikationsfaktor geworden.
Richtig eingesetzt kann man gerade kleinere lokale Unternehmen aus der Vielfalt der Mitbewerber herausheben, direkte Kundenansprache betreiben und einen zusätzlichen Kommunikationskanal öffnen, der auch außerhalb der Öffnungszeiten zur Verfügung steht. Mit der richtigen Verknüpfung von Facebook-Fanpage und Webseite, den richtigen Postings, einer klaren und deutlichen Kundenansprache und einer hohen Erreichbarkeitsquote ist es möglich, sogar das Geschäft noch anzukurbeln, mindestens aber, es regional noch bekannter zu machen.

Doch bei all dem Marketinghype, der so dem Mittelstand und auch kleinen jungen Unternehmen angeboten wird, sollte ein Leitsatz alle Aktivitäten auf  dem Portal begleiten:

Facebook für Unternehmen ist gefährlich gut.  

Warum ist das so? Nun, es gibt mehrere existenzielle Gründe, warum man es so sehen muss. Fangen wir mit dem elementarstem Grund an.

Facebook gibt es nur Online.
Und Online bedeutet Internet und Internet bedeutet - Es vergisst nichts.
Es gibt durchaus Unternehmen, die genau aus diesem Grund keine Fanpage haben wollen. Weil mal etwas vorgefallen ist oder aus großer Angst, dass mal etwas vorfallen könnte, was dem Ruf des Unternehmens schaden könnte. Allerdings sind hier die Unternehmen mit dieser Meinung in der Überzahl, die schon mehrfach Inhaber gewechselt haben oder bislang immer haarscharf an einer Insolvenz vorbeigeschrammt sind oder gar gleich mehrere davon schon durchhaben. Klar ist hier das Interesse groß, lieber nichts mit Facebook zu tun haben zu wollen. So manch gutgemeinte Marketingaktion wurde durch oder auch wegen Facebook zum Fiasko. Teilweise auch mit erheblichen Einbußen für die Betreiber der Unternehmen.

Facebook bedeutet Arbeit
Auch dieser Grund ist nicht unwesentlich als Argument für oder gegen diese Aktivität. Man muss sich damit befassen. Wer sich eine Fanpage professionell erstellen lässt (wie löblich), sollte diese auch entsprechend professionell betreuen lassen. Die Erstellung der Seite ist mit der Eintragung der Stammdaten und des Uploads des Firmenlogos lange nicht erledigt. Es gibt viel zu tun auf einer Facebook-Seite. Sie ist zweite Online-Eingangstür zur Webseite, zum Shop oder zum Unternehmen. Es geht über die Postings bis zum Headerbild im Corporate-Design, über rechtssichere Angebote bis hin zur...

Facebook bedeutet Kommunikation
Einfach eine Seite einrichten und darauf hoffen, dass die lokalen Mitglieder von Facebook diese finden funktioniert nicht wirklich. Auch die pure Verlinkung der Fanpage auf der eigenen Webseite (idealerweise noch total versteckt), bewirkt noch kein Wunder oder gar mehr Umsatz. Zu oft wird dies aber von Marketingfirmen und Internetdienstleistern und  sogenannten "Experten" so verkauft. Macht man es so, muss man sich nicht wundern, wenn es kaum "Gefällt mir"-Klicks für die Seite gibt. Man verschwindet mit der Seite schnell in der Versenkung. Die Fanpage bedeutet aber auch Kommunikation. Kommunikation, die nach Facebook-Regeln geführt wird und Kommunikation nach Regeln, an die sich oft nicht alle halten. So ist eine gewisse "permanente" Erreichbarkeit wenigstens eines Seiten-Administrators fast schon Pflicht, um auf Kommentare von Besuchern auf der Seite zu Postings, Bildern oder Videos nötigenfalls reagieren zu können. Besondere Vorsicht ist hier bei der Moderation geboten. Löschen von Beiträgen kann extrem gefährlich sein. Die Moderation hingegen wirkungsvoll und eine ordentliche, verständliche Antwort erheblich besser funktionieren. Facebook hat die Möglichkeit der Schimpfwort-Filter eingebaut, die Wörter wie Hurensöhne oder Kraftausdrücke filtert. Doch nicht immer funktioniert dies und mit öffentlichen Beschwerden muss man umzugehen wissen. Oft klinken sich gerade auf Fanpages auch Dritte ein, die ein schnelles "Like" absenden um hinterher in einer Hasstiraden-Aktion eines anderen Fans einzusteigen. Manchmal sind es auch die lieben Mitbewerber, die mit Privataccounts auf Kundenfragen; "Wie ist dieses Produkt." mit "Kauf lieber das und das bei da und da" verstecktes Spamming mit entsprechenden Links absenden. Dies erfordert ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit in schriftlicher Form und auch ein Mindestmaß an technischen Möglichkeiten.
Facebook vergisst nichts. Gerade durch die neue Timeline können ältere Artikel schnell wiedergefunden werden. Doch während es manchmal sinnvoll ist, sich beim Privataccount den älteren Postings mal anzunehmen und diese zu löschen, ist das bei gewerblichen Sachen nicht ganz so einfach und angebracht.

Alles dann doch nicht so einfach, oder? Wenn man bei Facebook als Unternehmen was falsch macht, kann es ziemlich schnell nach hinten gehen. Es gibt aber Mittel und Wege, wie man das Problem lösen kann.
Es gibt noch einige andere Gefahren und Stolpersteine, die so lauern, doch dazu später nocheinmal.

Wie man als Unternehmen richtig kommuniziert und wie man eine Facebook-Fanpage richtig zum laufen bringt, Freunde und Fans gewinnt und diese aktiv in das Unternehmensgeschehen einbindet und sogar zu einem Teil des Umsatzerlöses machen kann, lesen Sie im nächsten Artikel.

//O.F.