Montag, 1. August 2011

Was tun gegen Kommentararmut in Blogs?

Vor einigen Jahren fand man auf Blogs oft eine Unmenge an Kommentaren. Dies ist inzwischen leider nicht mehr so. Blogger haben es immer schwerer, Kommentare von Lesern auf den Texten zu bekommen. Woran es liegen kann und wie man gegenarbeitet? Meine Gedanken zu diesem Thema finden Sie in diesem Artikel.

Wege und Tipps gegen die Kommentararmut

Texte in das Netz zu tippen ist ja nun so schwierig nicht, wenn man es kann. Doch die Kommentarfrequenz lässt bei vielen Bloggern deutlich nach. Das geht mir leider genauso, wie bloggenden Freunden hier und dort. Doch was sind die Ursachen?

  • Zuerst denke ich, dass gute Blogs oft sehr themenbezogen sind. Ob technisch oder künstlerisch ist dabei ziemlich egal. Die Artikel sind in den vergangenen Jahren ausführlicher und genauer geworden. Anleitungen in Blogs sind Präzise und als Leser hat man eigentlich nur noch ein Wort als Kommentar: Danke.
  • Weiterhin ist die Bloggerszene in den lezten Jahren stark gewachsen. Fast zu stark. Technikblogs gibt es wie Sand am Meer und so ziemlich zu jedem Thema. Inzwischen lese ich beispielsweise täglich mehr als 30 bis 50 Blogpostings, habe alle Netzwerke online und ggf. auch über das Telefon RSS-Feeds von Blogs im Reader, die ich nur mit dem Gerät lese, wenn ich unterwegs bin.
  • Faktor Zeit. Menschen konsumieren mehr Internet als noch vor wenigen Jahren, als man bestenfalls auf 10 Favoritenseiten herumsurfte und dann noch die Mails checkte. Das führt auch dazu, dass von Lesern weniger Zeit in Kommentare investiert wird. Man ist ja mit einem Kommentar noch zwei bis fünf Minuten länger auf der Seite und kann sich nicht weiter "entertainen" lassen.


Kürzlich las ich es wieder in meiner Facebook-Timeline. Ein RSS-Feed eines Artikels der WiWo wurde dort in kurzer Zeit mit über 20 Kommentaren belegt und der Autor bat, doch auch auf der entsprechenden Seite zu kommentieren. Damit sind wir schon beim eigentlichen Problem. Netzwerke.

Ein guter Blogger hat natürlich auch eine Facebook-Fanpage oder ist in anderen Netzwerken vertreten. Blogs geben die ersten Zeilen aktuellster Artikel über Netzwerke als RSS-Feed aus. Wenn nun die Eingangszeilen so treffend sind, dass man sich den Inhalt des Artikels fast denken kann, wird diesen kaum jemand aufrufen und wirklich lesen. Die meisten Kommentare beziehen sich in Netzwerken immer auf die Überschrift. Liest man solche Kommentarthreads in Netzwerken aufmerksam, stellt man schnell fest, dass über 75% der Kommentierer den Artikel gar nicht gelesen haben und die anderen 25% sich auf die Kommentare ersterer Gruppe beziehen. So bezweifele ich auch stark, dass eben obiger WiWo-Artikel von seinen Kommentiereren wirklich
gelesen wurde.

Verschiedene Feed-Reader-Programme verstärken das Problem eigentlich noch, da dort Artikel gelesen werden können, ohne die Seite direkt besuchen zu müssen. Einfach passende Feedadressen in den Reader (zb. Google Reader) eingeben und wenn die Artikel im Feed vollständig ausgegeben werden, braucht man die Seite gar nicht mehr zu besuchen. Ein Problem, welches sich auch auf Werbeeinnahmen auswirkt.

Was kann man gegen Kommentararmut und schwindende Besucherzahlen tun?

3 Lösungen, die das Problem effizient angehen:


  • Nette Kommentaraufforderung
  • Ich bevorzuge auf vielen meiner Blogs eine nette Kommentaraufforderung. Mit der Zeile "Wie stehen Sie zu diesem Thema? Kommentieren Sie gerne diesen Artikel.", versuche ich mehr Kommentare zu erhalten und es funktioniert (noch) recht gut.
  • RSS-Feed nur kurz ausgeben
  • Eine Streitfrage unter Bloggern, doch für mich eine Notwendigkeit. Feeds werden nur kurz ausgegeben und der "Weiterlesen"-Link führt zum Blog. Das bringt Besucher auf die Seite und hält natürlich auch RSS-Copy-Cats fern, da die Artikel über die Reader nicht mit Plain-Text ausgegeben werden.
  • Netzwerke genauer einstellen
  • Schickt man Feeds über entsprechende Tools auch in die sogenannten SozialenNetzwerke, macht es sich durchaus bezahlt, wenn man dort, so denn die Möglichketi besteht, die Netzwerke besser einstellt. Oftmals lässt sich bei externen Postings die Kommentarfunktion abschalten, so dass diese nur noch direkt auf der Setie gegeben werden könnten.
Bringt das was? Etwas.
Ein paar mehr Kommentare wären schon nicht schlecht, auch wenn wenig Kommentare auch wenig Artikelnacharbeit bedeuten. Man hat als Blogger etwas mehr Zeit um sich dem nächsten Artikel widmen zu können oder eben um in den Netzwerken die Kommentare verfolgen zu können.

Ein ziemlich kurioser Kreislauf, wie ich finde. Das wird sich so schnell aber wahrscheinlich auch nicht ändern. Also besser daran gewöhnen.

Einen schönen Wochenstart @all
//O.F.