Acer Aspire One mit Vista - schneller, besser, stabiler
Eigentlich sollte das Teil kürzlich verkauft werden. Mit viel Zubehör, gecleant und zu einem recht fairen Preis. Das Aspire One gehört, jedenfalls in der AO751er-Version, zu den Top-Geräten auf dem Markt. Atom 1,3 MHz-Prozessor, 2 GB Arbeitsspeicher und ein ordentlicher, mit 11,6 Zoll sehr gut dimensionierter Monitor. Testberichte waren des Lobes voll. Nur beim Betriebssystem hat sich Acer beim Launch des Gerätes wohl von Microsoft bequatschen lassen und das hässliche Vista installiert.Microsoft ist so schlecht als Softwarehersteller ja nicht. Ich mag es sogar, auch wenn ich nunmehr seit Monaten mit Ubuntu die Alternativvariante fahre und damit auch immer besser zurecht komme. Windows 95 und 98 waren Top-Versionen. Windows ME der letzte Schrott. Windows XP ist noch heute auf mehr als 50% aller Computern weltweit installiert und gehört zu den besten Betriebssystemen überhaupt. Der Nachfolger mit dem Namen Vista ist für mich und viele andere Experten nur eine Beta-Version eines Systems, welches so niemals hätte auf den Markt kommen dürfen. Purer Schrott, langsam und Prozessorlastig. Windows 7 dagegen ist wieder gut. Gestern hatte ich die Gelegenheit, in eine frühe Entwicklerversion von Windows 8 zu schauen. Kacheln wie auf dem Smartphone. Auch nicht meins. Ganz bestimmt nicht.
Das kleine Netbook ist von seiner Ausstattung und Performance sehr gut gebaut worden. Bluetooth, WLan, 3G, 11,6"-Display und eine Akkulaufleistung im Neuzustand von 8 und nun nach zwei Jahren noch von 5,5 Stunden. Ein nettes Spielzeug. Einzig Vista machte dem Gerät permanent zu schaffen. Ständige Aufräumaktionen lösten das Problem auch nicht und so wurden die Beschwerden der Nutzer hier immer mehr. Lange Startzeit, noch längere Ladezeiten der Programme, permanente Speicherauslastung und eine Performance, die selbst ein alter P4 mit XP spielend schlagen konnte. Und alles nur wegen dem Betriebssystem.
Verkaufen. Gut, ging nicht. Jedenfalls nicht zu meinen Vorstellungen. Also ändern.
Ursprünglich wollte ich eine kostenlose Ubuntu-Version installieren, doch da hier noch eine unregistrierte XP-Version herumlag, entschied ich mich für diese. Zudem mag Ubuntu meine Drucker nicht richtig ansprechen und mit irgendeinem Rechner muss man ja an den Drucker ran.
Netbooks haben die Eigenart, die Festplatte partitioniert zu haben. Eine Recovery-Version von Vista ist dort immer auf einem abgeteiltem Bereich der Festplatte installiert. Vorher im Bios noch schnell die Reihenfolge der Bootsequenz der Laufwerke geändert und auf extern-USB-DVD-ROM booten lassen. Beim Boot mit dem externen Laufwerk fand er die leere Partition zum überschreiben und die Recovery-Version. Da ich aber keinesfalls wieder zu Vista zurück wollte, gab ich beim Installationsvorgang vorher den Befehl, beide Bereiche zu formatieren und zusammenzuziehen. Wer braucht schon eine Vista-Recovery noch?
Der Installationsvorgang von XP läuft dann wie gehabt. Rein, installieren, CD raus wenn er es sagt, Neustart, CD wieder rein und weiter. Gut 60 Minuten muss man einplanen. Der Rest ist Geschichte und schon wäre das System fast wieder einsatzbereit. Die Treiber für WLAN und sämtliches Acer-Bimborium gibt es im Netz und auch meinen Druckertreiber gibt's aktuell dort.
Interessanterweise bootet der Kleine jetzt sogar noch schneller als Ubuntu. Wobei anzumerken ist, dass beide Acer vom Arbeitsspeicher gleich sind, der Travelmate aber doppelt so gute Prozessoren hat. Das stört dem Netbook allerdings nicht. Im Bios ist der große Laptop fixer, doch XP ist schneller da und einsatzfähig als Ubuntu. In der frisch installierten Version mit ServicePack 3 in weniger als 45 Sekunden gebootet. Jedenfalls bis hier. Es ist ja noch kein Treiber für Peripheriegeräte installiert und eine - zwingend notwendige - Virusschutzsoftware ist auch noch nicht vorhanden. Dann wird Ubuntu wieder die Nase vorn haben.
Doch letztlich ist der Downgrade zu XP die einzig sinnvolle Entscheidung, wenn Windows 7 nicht geht. Ginge hier zwar, doch aus Performancegründen gibt es das bei mir nicht auf einem Netbook.
Dann bleibt er eben noch eine Weile. Ist ja kein schlechtes Gerät. Ein paar Treiber suchen und fehlende Browser installieren und dann läuft's wieder, wie am Schnürchen.
Update: Nach der Installation sämtlicher Treiber für interne Geräte (WLAN, Netzwerk, Bluetooth, Touchpad, Audio, Webcam und der Aviar Antivir ist das Gerät im Bootvergleich nur 5 Sekunden langsamer als Ubuntu. Das bedeutet: Start auf dem Gerät in 50 Sekunden möglich und einsatzfähig für das Internet. Geht doch.